Die Abrechnung des Kinderfängers (German Edition) by Simon Wood

Die Abrechnung des Kinderfängers (German Edition) by Simon Wood

Autor:Simon Wood [Wood, Simon]
Die sprache: deu
Format: epub
Herausgeber: AmazonCrossing
veröffentlicht: 2014-06-16T22:00:00+00:00


KAPITEL 27

Interessant, dachte Friedkin, als er Scott das FBI-Gebäude verlassen sah. Rooker hatte ihn mit der Nachricht angerufen, dass Sheils Scott einkassiert hatte. Er kam gerade rechtzeitig, um Scott auf dem Rücksitz seines eigenen Wagens, der von einem von Sheils’ Agenten gefahren wurde, ankommen zu sehen. Weniger als eine Stunde später kam er allein wieder heraus. Es musste eine Wende in Sheils’ Ermittlung gegeben haben.

Scotts Honda tauchte aus der Tiefgarage des Gebäudes auf und fuhr an Friedkins Mercedes C-Klasse vorbei. Friedkin wartete, bis Scott einen halben Block Vorsprung hatte, bevor er losfuhr. Der Verkehr war dünn genug, um Gas zu geben, aber Scott fuhr nicht schneller als erlaubt, also hatte er es nicht eilig, irgendwo hinzukommen. Scott überquerte eine Ampel genau in dem Moment, als sie rot wurde. Friedkin lag zu weit zurück, um sie noch zu überqueren, und hatte keine andere Wahl, als anzuhalten. Er fluchte leise.

Die Ampel wurde grün und Friedkin trat aufs Gas. Er vermutete, dass Scott nach Hause fuhr, und holte ihn zwei Straßen weiter ein. Er schnappte sich sein Handy und tippte Rookers Nummer ein.

»Irgendwelche Neuigkeiten?«, fragte Rooker.

»Ich bin mir nicht sicher. Sheils hat Fleetwood gehen lassen. Was immer er gedacht hatte, gegen ihn in der Hand zu haben, ist nicht aufgegangen. Er ist auf dem Weg nach Hause. Haben Sie seine Frau angerufen?«

»Ja, aber Jane wusste nichts Genaueres.«

»Hören Sie, ich würde gerne mehr Leute auf diesen Fall ansetzen. In den letzten Stunden hat sich irgendwas verändert und ich möchte gern alles Wichtige abdecken.«

»Nein. Ich möchte, dass das nur zwischen Ihnen und mir bleibt. Wir spielen jetzt schon mit dem Feuer. Noch mehr Leute hinzuzuziehen, würde es wahrscheinlich entzünden. Mir ist klar, dass Sie das einschränkt, aber ich werde meine Insiderposition nutzen, um Sie zu leiten.«

Friedkin konnte Rookers Widerstand gegen den Einsatz eines vollständigen Überwachungsteams nicht verstehen. Es ging nicht ums Geld. Der Mann hatte ihm im Laufe der Jahre Hunderttausende bezahlt. Ein paar Tage lang ein Team von Beobachtern einzusetzen, würde seinem Geldbeutel nicht mehr schaden, als dieser Fall es schon getan hatte. Friedkin würde es sogar zum Selbstkostenpreis machen. Er hasste es, zweitklassige Arbeit abzuliefern, und Rooker zwang ihn, genau das zu tun. Aber Rooker war der Chef.

»Gut. Ihnen muss nur bewusst sein, dass ich nicht an zwei Orten gleichzeitig sein kann.«

»Natürlich.«

»Sheils zu überwachen, könnte etwas ans Tageslicht bringen.«

»Erst mal nur Scott.«

Friedkin gab auf und beendete das Telefonat: »Ich melde mich bei Ihnen, wenn es etwas Neues gibt.«

Rooker machte ihm Sorgen. Er würde ihn nicht unbedingt als einen Freund bezeichnen, aber er kannte den Mann gut genug, um Veränderungen an ihm wahrzunehmen. Als Rooker das erste Mal zu ihm gekommen war, war er ein Vater gewesen, der nach Gerechtigkeit suchte, was Friedkin absolut verstehen konnte. Er konnte sich nicht vorstellen, in was für einer Verfassung er sein würde, wenn jemand seinen Sohn ermordet hätte. Aber jetzt war Rooker nicht mehr auf der Suche nach Gerechtigkeit, sondern auf einem Rachefeldzug. Was macht das aus mir?, fragte Friedkin sich. Lancelot für Rookers König Artus? Das sind kaum die Zutaten für ein glückliches Ende.



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